Was macht man eigentlich im Unruhestand? Genau, man richtet sich das Leben so ein, dass man es geniessen kann. Für mich bedeutet das mentale und körperliche Fitness und ein Umfeld, das einem mitträgt. Reisen und unterwegs sein erfüllt eigentlich all diese Kriterien.
So bin ich viel und gerne mit allem was zwei Räder und keinen Verbrennungsmotor hat unterwegs, alleine oder mit Familie und Freunden. «Wo dore gömmer? Kei Ahnig, säg du.» Und schon bin ich wieder einmal verantwortlich für Routenwahl, Leib und Leben meiner Mitstreiter*innen. Einen Übernamen habe ich auch schon: «Im Prinzip fahrbar». Ich denke mal das ist einigermassen liebevoll gemeint. Dafür flicke ich dann kaputte Pneus, ersetze spätabends die durchgeglühten Bremsbeläge oder versuche einen defekten Wechsel noch zum Laufen zu bringen. Das Zauberwort heisst Kabelbinder.
Das kann sein auf einer Mehrtagestour um den Nationalpark, von Romanshorn nach Vevey mit dem Bike, alternativ von Basel nach Nyon. Oder wenn’s was weiter sein soll: Von Donaueschingen nach Budapest. Letzteres aber mir dem Tourenvelo. Highlight waren sicher auch die 3535 km um die Ostsee, trotz viel Gegenwind und Regen. Ohne Planung, ohne eigentliches Ziel, ein warmes Bett haben wir immer gefunden.
Ja und sonst? Im Winter bin ich gerne mit den Tourenskis unterwegs, nichts weltbewegendes aber frische Luft, Bewegung und Sonne wirken zuverlässig gegen jeden Winterblues.
Live erleben kann man mich im Sommer auch als Gästebetreuer auf der Furka Dampfbahn, zurück in die Vergangenheit mit Gerätschaften, sprich Loks von 1914. Auch ein einzigartiges Erlebnis!
Reisen, ich glaube an die Magie der glücklichen Zufälle. Und die sind nicht planbar. Wer weiss: Vielleicht demnächst in diesem Kino.